ver.di tourt durch die Funkhäuser

Gewerkschaftsarbeit funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Doch wie schafft man das bei einer Belegschaft, die in vier Standorte aufgeteilt ist und sich nur selten begegnet? Am besten ist es dann, überall einmal persönlich hinzufahren. Lucas Munzke von ver.di startete deshalb eine Tour durch das MCS-Land und besuchte am 9. Mai 2023 als erste Station die MCS Thüringen im MDR Landesfunkhaus Erfurt. Das Ziel: ins Gespräch kommen, Fragen beantworten und den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, Probleme anzusprechen.

Mehr als 25 Kolleginnen und Kollegen nutzten diese Gelegenheit. Themen wie Arbeitsverdichtung, Personalmangel, fehlende Gehaltsanpassungen und mangelnde Attraktivität des Arbeitgebers kamen dabei am häufigsten zur Sprache. Das persönliche Treffen mit ver.di sei überfällig gewesen, so die anwesenden Kollegen:

Es ist gut, dass mal jemand von ver.di vorbeikommt und uns Wertschätzung entgegenbringt. Und es ist toll, endlich mal aussprechen zu können, was uns bewegt.


Mitarbeiter der MCS Thüringen

Ich bin es leid, Verbesserungen schrittweise und im Alleingang bei der Geschäftsführung zu erkämpfen. Es wird Zeit, dass wir das gemeinsam tun.


Mitarbeiter der MCS Thüringen

Das Treffen mit den Thüringer Mitarbeitern war auch für den Gewerkschafter ein wichtiger Termin: 

Es war toll, alle mal live zu sehen und von Angesicht zu Angesicht über Probleme und Wünsche zu sprechen.


Lucas Munzke, ver.di

Das persönliche Gespräch sei durch nichts zu ersetzen, so Munzke. Was in großen Video-Konferenzen oft untergehe, komme hier auf den Tisch: „Viele der Kolleginnen und Kollegen brennen für ihren Job. Sie sind teilweise seit Jahrzehnten für die MCS tätig. Tag für Tag sorgen sie für das aktuelle MDR-Programm. Ein wertschätzender Tarifvertrag ist das Mindeste, was ihnen zusteht.“

Ein wertschätzender Tarifvertrag? Eher sind es drei bis vier Tarifverträge, die ab 30. Mai 2023 für die Festangestellten aus der Taufe gehoben werden sollen. Ein Verhandlungsmarathon steht bevor, und ein bürokratischer und rechtlicher Riesenkraftakt. Lucas Munzke ging deshalb am Dienstag mit MCS-Geschäftsführer Ralf Bundrock und Prokurist Matthias Wielow schonmal vorsorglich auf Tuchfühlung. Er erklärte die Notwendigkeit einer wirksamen Interessenvertretung nicht nur für die Kollegen aller vier Standorte, sondern auch deren Vorteile für die Arbeitgeberseite, und stieß dabei auf überraschend offene Ohren und sogar in weiten Teilen auf Übereinstimmung.

Wir haben heute den Grundstein für konstruktive Verhandlungen gelegt. Was wir vorhaben, wurde jahrelang vernachlässigt, daher ist es zwingend notwendig, jetzt etwas zu ändern.


Lucas Munzke, ver.di

Dass der Nachholbedarf in einigen Bereichen enorm ist, war auch der Geschäftsführung klar. Dies gilt es nun gemeinsam anzupacken. Drücken wir die Daumen, dass es auch in den Verhandlungen so konstruktiv weitergeht!

Lucas Munzke wird in den kommenden Wochen in den Standorten in Magdeburg, Dresden und Leipzig anzutreffen sein. Der nächste Besuch wird am 26. Mai 2023 in Magdeburg stattfinden. Auch die Standorte Dresden und Leipzig werden in Kürze über ihren Termin informiert.

Liebe Kollegen, ob fest oder frei, ob ver.di-Mitglied oder noch nicht: Ergreift diese Gelegenheiten zum persönlichen Austausch, um Fragen zu stellen, Wünsche zu äußern oder auch Kritik. Denn Gewerkschaftsarbeit funktioniert nur, wenn alle mitmachen.