Freien-Treffen mit Boris Lochthofen in Dresden

Es war eine Premiere: Am 18. Januar fuhr MDR-Media-Chef Boris Lochthofen quer durchs tief verschneite Sachsen nach Dresden, um mit den Freien der MCS erstmals persönlich über ihre Sorgen und Probleme zu sprechen. Doch gleichzeitig fuhr die gesamte Tarifkommission quer durchs tief verschneite Sachsen nach Leipzig, um sich über den Tarifvertrag der Freien abzustimmen – perfektes Timing. Und so konnten aus den Bereichen Schnitt, Grafik, Regie, EB und Außenübertragung nur eine Handvoll Freie am Gespräch mit Lochthofen teilnehmen.

Hauptthema bei den freien Mitarbeitern war die mangelhafte Kommunikation der Firma gegenüber ihren Freien und der fehlende wertschätzende Umgang. Jeder Freie in der Runde konnte dafür konkrete Beispiele nennen. Zudem wurden Vorschläge zur Verbesserung der Situation gemacht: E-Mail-Verteiler, die auch die Freien mit einbinden, Info-Runden mit allen Betroffenen und die Vorstellung neu eingestellter Mitarbeiter.

Boris Lochthofen zeigte Verständnis und versprach eine Verbesserung der Firmenkultur und Kommunikation. Er sehe dies allerdings als einen längeren Prozess an. Man sei sich bei MDR und MCS bewußt, dass qualifizierte Mitarbeiter heute schwieriger zu finden und zu halten seien. Es liege deshalb im Interesse der Firma ein positives Betriebsklima zu schaffen. In Zukunft strebe man zudem eine größere Gleichbehandlung zwischen Freien und Festangestellten an. Man wolle keine „8-Klassen-Gesellschaft“ im Unternehmen haben.
Ein weiteres wichtiges Thema war für die Mitarbeiter die unzureichende Honorarhöhe bei der MCS. Sie wiesen darauf hin, dass es in Dresden 16 Jahre lang überhaupt keine Erhöhung der Honorare gegeben habe. Zudem erläuterten die Rechnungssteller, dass ihre Honorare im Vergleich zu den Mitarbeitern, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt werden, höher sein müssten, etwa in Höhe des Arbeitgeber-Brutto, da die Rechnungssteller für Krankenkasse, Rente und Urlaub selbst zuständig sind.

Auch dieser Problematik sei man sich bewusst, so Lochthofen. Er sehe die neue Tarifbindung der MCS Team als Lösungsansatz. In Zukunft werde es auf diesem Wege regelmäßige Anpassungen der Honorare arbeitnehmerähnlicher Freier geben. Allerdings solle diese Regelung nicht für Rechnungssteller gelten. Hier müsse individuell verhandelt werden. Einen konkreten Zeitraum zum Schließen der Lohnschere, um zu auskömmlichen Honoraren zu kommen, konnte Boris Lochthofen nicht nennen. Der Sparzwang durch die KEF würde MDR und MCS die Hände binden.

Zum Abschluss bekräftigte Boris Lochthofen weiterhin Gesprächsbereitschaft und stellte den Fahrplan der Fusion zur MCS Team GmbH vor.

Euer FESTEFREIE-Blogteam