Die Tarifkommission hat am 09. Oktober erfolgreich die Annahme des ersten Manteltarifvertrages in der Geschichte der MCS für die Festangestellten beschlossen.

Ein frischer Wind weht durch die Flure der MCS Team GmbH an den Standorten in Magdeburg, Leipzig, Erfurt und Dresden, und er trägt die Botschaft von Veränderung und Gerechtigkeit. Die Tarifkommission hat am 09. Oktober erfolgreich die Annahme des ersten Manteltarifvertrages in der Geschichte der MCS für die Festangestellten beschlossen. Der Weg dorthin war alles andere als leicht, dabei ist der Kampf noch lang nicht vorbei. Er beginnt nun noch mal so richtig, denn in Kürze stehen die Tarifverhandlungen für die Vergütungsstruktur und den Entgelttarifvertrag an.

Die Tarifkommission stand vor einer kniffligen Aufgabe. Die Mitarbeitenden der MCS Team leisten tagtäglich hervorragende Arbeit, doch unter welchen Bedingungen? Viele bestehende, teils individuelle Regelungen, die an den ehemals als einzelne MCS und MMG Gesellschaften geführten Standorten Bestand hatten, galt es zu überblicken und folglich zu einen.

Dieses Forderungspaket in die Verhandlungen zu tragen und dafür zu kämpfen, oblag den ver.di-Verhandlungskommissionsmitgliedern um ver.di Verhandlungsführer Detlef Heuke, die sich unermüdlich für die Mitarbeitenden starkmachten. Insgesamt sieben Verhandlungsrunden mit Höhen und Tiefen brauchte es, um dieses Grundwerk aufzustellen.

Nun steht fest: Dieser Drahtseilakt hat sich -zumindest überwiegend- gelohnt. Endlich wird es einheitliche feste Regelungen zu Überstunden, Urlaub, Zeitzuschläge, Arbeitszeiten, Entgeltfortzahlungen, Arbeitsbefreiungen, den Arbeitsbedingungen für Auszubildende und vielem mehr geben.

Zur Wahrheit gehört, dass eine Fusion von Unternehmen auch Nachteile, beispielsweise durch das Erlöschen von Betriebsvereinbarungen hat. Wir freuen uns, dass wir zumindest einen Teil der bisherigen Regelungen im Manteltarifvertrag festhalten konnten. Leider ist uns dies nicht mit allen Vereinbarungen gelungen.

Nach einer erfolgreichen Mitgliederbefragung, bei der der überwiegende Teil der Mitgliedschaft den Abschluss bejahte, beschloss die Tarifkommission am 09. Oktober 2023 die Annahme des Paketes.

„Eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 39 Stunden pro Woche ist nicht nur zeitgemäß, sondern angesichts der steigenden Arbeitsverdichtung höchste Zeit. Die MCS Team zeigt mit diesem Grundstein ein Interesse an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, welches manche Mitarbeitende bisher vermissten.“, berichtet Lucas Munzke, betreuender Gewerkschaftssekretär für Medien bei ver.di in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Der neue Manteltarifvertrag ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, doch es bleibt noch viel zu tun. Der Tarifvertrag ist ein Grundstein, den wir in den Tarifverhandlungen in den nächsten Jahren schleifen müssen.

Auch die Tarifverhandlungen für die Vergütungsstruktur und den Entgelttarifvertrag stehen bevor, bei denen die Tarifkommission weiterhin alles daransetzen wird, für gerechte und vor allem angemessene Entlohnung zu kämpfen. 

„Wir stehen also vor sehr wichtigen Verhandlungen über eine gerechte Entlohnung. Die Kolleginnen und Kollegen haben es verdient!“, so Munzke weiter.

Die Erklärungsfrist zum Manteltarifvertrag läuft nun, sodass voraussichtlich Ende Oktober die Tinte unter dem Vertrag trocknen kann. Schon ab Januar soll der Manteltarifvertrag dann an allen Standorten der MCS Team gelten.

Freie Mitarbeiter*innen setzen den Startschuss: Im April dieses Jahrs erst erzielte die ver.di-Verhandlungskommission für arbeitnehmerähnliche Freie einen Tarifabschluss in der MCS Team. Hier ist es bereits der zweite Abschluss für die Freien, die ehemals 8 Streiktage benötigten, um mit dem Arbeitgeber überhaupt erst verhandeln zu können. Dem schließt nun der Manteltarifvertrag der Festangestellten an.

Die Tarifverhandlungen zur Vergütung und deren Struktur beginnen bereits am Freitag, den 13. Oktober 2023.

Lucas Munzke
Gewerkschaftssekretär
Fachbereich A – Finanzdienste, Medien